10.8.2025 Aufmarsch gegen den CSD in Bautzen
Am Sonntag, dem 10. August 2025, versuchten ca. 450 Neonazis den CSD in Bautzen zu stören. Eine Niederlage: Trotz bundesweiter Mobilisierung halbierte sich die Zahl der Teilnehmenden im Vergleich zum Vorjahr fast. Zum CSD hingegen kamen dieses Mal mit etwa 4000 Menschen vier mal so viele. Eigentlich wollte der Neonaziaufmarsch dem CSD folgen. Verhindert wurde das von einer antifaschistischen Demonstration, die sich zwischen den beiden Veranstaltungen sehr langsam fortbewegte und so erfolgreich einen großen Abstand zwischen Neonazis und der CSD-Parade schaffte. Der Aufmarsch musste deswegen immer wieder aufgestoppt werden, konnte nicht frei laufen und änderte schließlich die Route. Die Stimmung war entsprechend schlecht. Die Presse wurde angegangen und skandiert, man wolle »Zecken auf die Schnauze hauen«.
Vor Ort waren Mitglieder von »Die Heimat« mit ihrer Jugendorganisation »Junge Nationalisten« (JN), »Deutsche Jugend Voran«, »Urbs Turrium« sowie ein Verkaufsstand von »Freie Sachsen«. Zu Beginn der Versammlung gab es einen kurzen Auftritt der Neonazi-Rapper Kai Naggert (»Proto«/»Prototyp«) und Dominik Raupbach (»Kavalier«) vom NS-Rap-Label »Neuer Deutscher Standard« (NDS). Die Polizei zog im Verlauf einzelne Neonazis raus und leitete Ermittlungsverfahren wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen (§ 86a StGB) ein. Im Umfeld des Aufmarschs bewegten sich zahlreiche Rechte, die teilweise auf der Suche nach Gewalt waren. Während der Rückfahrt von Bautzen nach Berlin bedrohten Neonazis CSD-Teilnehmende im Zug und attackierten am Bahnhof Ostkreuz zwei Journalist*innen, die zuvor den Aufmarsch dokumentiert hatten. Die Polizei nahm die Personalien von 12 Angreifern auf.